Ausweisung von Bauland auch in den Teilgemeinden

 

 

Bezahlbaren Wohnraum zu schaffen ist eines der dringlichsten Aufgaben der Zeit. Diese Aufgabe allein am Hauptort zu lösen, ist viel zu wenig. Der Erhalt der Infrastrukturen in den Teilorten Reinstetten, Laubach und Mittelbuch wird langfristig nur dann zu schaffen sein, wenn die Entwicklung von Wohnen, Handwerk und Gewerbe Hand in Hand gelingt.

 

Ein wesentlicher Faktor hierbei ist, dass die Wohnbevölkerung zumindest gehalten und damit auch die Kaufkraft in den Ortschaften dauerhaft gesichert werden kann. Ein Bäcker, ein Metzger und ein Lebensmittelgeschäft kann nur überleben, wenn eine entsprechende große Zahl an Kundschaft auch zum Einkaufen kommt. Ebenso verhält es sich bei den Kindergartenplätzen und in den Schulen, die auf Dauer nur dann gesichert sind, wenn ausreichend Nachwuchs in den einzelnen Teilorten einen Anspruch anmelden.

Um diese Wohnbevölkerung aber für einen Ort zu begeistern, braucht es auch Arbeitsplätze für Handwerk und Gewerbe.

 

Also muss alles Hand in Hand gehen und die Voraussetzungen kann nur die Gemeinde durch die Ausweisung von ausreichend Bauland schaffen.

 

In Ochsenhausen wird derzeit das Baugebiet „Siechberg III“ erschlossen, Dabei sollen 73 Bauplätze mit einer durchschnittliche Größe von 639 m² entstehen. Außerdem sind noch sieben Gewerbeflächen mit insgesamt 10 940 m² vorgesehen. Durch die - aufgrund der Topographie- sehr teure Erschließung wird es zu einem entsprechend hohen Baulandpreis kommen, den sich der normal betuchte Bürger wohl nicht leisten kann.

Die Ausweisung weiterer Bauflächen ist in Ochsenhausen momentan nicht in Sicht, obwohl in den Bereichen Siechberg IV, Burghalde, Ehemals St. Theresia und Fuchsfeldstraße Bauerwartungsland ausgewiesen ist.

 

Eine Ausweisung von städtischen Bauflächen würde sich in Ochsenhausen insbesondere im Bereich des Baywa-Geländes an der Ulmer Straße anbieten. Auf der rd. 8000 m großen Fläche ließen sich sehr schöne Mehrfamilienhäuser in ansprechendem Ambiente errichten, die auch zu vernünftigen Preisen den jungen Familien angeboten werden könnten (s. Mittelbiberach). So wie es aber jetzt immer wieder beschrieben wird, dass ein rein kommerzieller Investor aus Schemmerhofen in diesem Bereich unter dem Motto „Quartiersentwicklung Ochsenhausen 2020“ mit „Jung trifft Alt“ eine Bebauung vorsieht, wird es nichts anderes als eine auf großen Schlagworten beruhende Gewinnmaximierungsaktion. Die Stadt sollte sich deshalb sehr genau überlegen, ob sie sich auf diese Aktion einlässt. Sie wäre gut beraten, dieses Bauland öffentlich auszuschreiben und mehreren Bauträgern im Rahmen eines Wettbewerbs anzubieten.

 

Auch in der Schulstraße wäre eine Geschosswohnungsbebauung möglich geworden, hätte die Stadt nicht diese Fläche der St. Elisabeth gGmbH im Rahmen eines Erbbaurechtsvertrags übertragen und somit ohne Not aus den Händen gegeben.

 

In Reinstetten wurde das Baugebiet Birket II vor wenigen Jahre erschlossen und unseres Wissens sind die Bauplätze alle verkauft und zum Großteil auch schon bebaut. Zwar ist im Flächennutzungsplan eine weitere Baufläche „östlich des Weges Am Eichelbach“ ausgewiesen, doch ein Aufstellungsbeschluss zu einem Bebauungsplan ist noch nicht erfolgt. Ob überhaupt schon Grunderwerbsverhandlungen stattgefunden haben, ist auch nicht bekannt. Ortschaftsratsvertreter berichten dazu aber, dass es in Reinstetten sehr schwer sein werde, Grunderwerb zu tätigen, weil das Verhandlungsgeschick der Verantwortlichen beim Städt. Bauamt wenig überzeugend sei.

 

In Laubach sind die früher ausgewiesenen Baugebiete längst verkauft und bereits bebaut. Im Bereich Schorrenweg (gegenüber dem Friedhof) ist zwar ein neuer Bebauungsplan mit 12 Plätzen auf den Weg gebracht; dieser liegt aber aus unerfindlichen Gründen auf Eis bzw. in der Schublade und wird seit Jahren nicht weitergeführt.

 

In Mittelbuch sind sämtliche Bauflächen in den Baugebieten Dietenwenger-Straße und

Fischbacher-Straße (bis auf zwei) bebaut. Im Flächennutzungsplan ist ein kleines Bauerwartungsland südlich des Bebenhauser Wegs ausgewiesen.

 

Anhand dieser Zusammenstellung wird sichtbar, dass sich die bauliche Entwicklung kurz- und mittelfristig ausschließlich auf Ochsenhausen konzentriert und die Teilorte werden „ausbluten“ und das kann und darf nicht sein.